Bild: Facelift, Screenshot Pinterest
Zahl der männlichen User hat sich 2014 verdoppelt
Pinterest galt lange als soziales Netzwerk für Frauen. Dieser subjektive Eindruck verstärkt sich, wenn man einen Blick auf Pinterest wirft.
So sind zum Beispiel Bilder zu Themen wie Frisuren, Maniküre oder Mode durchaus dominant. Schaut man jedoch tiefer, wird auch jetzt schon deutlich, dass sich die Art und Weise, wie sich der Content auf Pinterest im Detail zusammensetzt, zu ändern beginnt.
Ein Zeichen dafür, dass Pinterest aktuell einen bedeutenden Shift erlebt. Auch männliche User entdecken das Bildernetzwerk immer stärker für sich und sind aktuell die am schnellsten wachsende Gruppe.
Extremer User-Zuwachs auch in Deutschland
So hat sich die Zahl der männlichen User 2014 auf Pinterest verdoppelt. Und in Märkten wie Korea, Japan und Indien gibt es bereits jetzt eine ausgeglichene Demographie – 50 Prozent Männer und 50 Prozent Frauen.
Pinterest selbst hat angekündigt, in diesem Jahr viele neue Funktionen einführen zu wollen. Nach eigenen Angaben gab es Gespräche mit vielen neuen männlichen Usern und dabei wurde deutlich, dass Männer mit Pinterest vor allem kreativ sein und Aufgaben erledigen wollen.
Entsprechend werden in diesem Bereich 2015 Innovationen zu erwarten sein. Für Publisher ist diese Entwicklung wichtig, denn wer in seiner Zielgruppe viele Männer hat, für den wird Pinterest interessanter werden.
Pinterest hübscht sich für Männer auf
Pinterest selbst versucht, auf seine Vorzüge für Männer aufmerksam zu machen. Entsprechend hat Pinterest auf Themen hingewiesen, die für Männer interessant sind.
In der Tat hat Pinterest gegenüber anderen sozialen Netzwerken einen wichtigen Vorteil. Durch die Schaffung von thematisch spezifischen Kategorien und sogenannten „Boards“ lassen sich für die Zielgruppe relevante Inhalte bündeln und auf einen Blick anzeigen.
Das ist ein komfortables Feature, denn wer sucht schon gern lang nach passenden Inhalten? Typische Kategorien, für die sich Männer interessieren, sind laut Pinterest übrigens diese hier: Autos, Motorräder, (Männer-)Mode, Garten, Architektur, Humor, Gesundheit und Fitness.
Pinterest gehört in den Social-Marketing-Mix
Große Publisher wie Harley Davidson, ESPN oder das Wall Street Journal sind bereits auf Pinterest vertreten, heißt es im Corporate Blog. Wichtige Marken haben also schon den Weg in das Bildernetzwerk gefunden.
Grundsätzlich funktioniert Pinterest wie jedes andere soziale Netzwerk – es kommt darauf an, hochwertige Inhalte zu posten und über diesen Weg eine themenrelevante Community aufzubauen. Auch Werbung ist mit Pinterest möglich, das allerdings bisher nur für Publisher aus den USA.
Das wird sich vermutlich ändern, wenn Pinterest auch in anderen Ländern mehr Reichweite bekommt. Aktuell kommen die meisten User des Netzwerks noch immer aus den USA.
Wachstumsmarkt Deutschland
Auch in Deutschland ist Pinterest auf dem Vormarsch, zwischen Juli 2013 und Juli 2014 hat sich die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer mehr als verdreifacht. Mehr als 2 Millionen monatliche User werden mittlerweile gezählt.
Im Vergleich zu Facebook oder Instagram ist das wenig, in Bezug auf andere soziale Netzwerke allerdings definitiv ein Achtungserfolg. Und es zeigt deutlich, dass Pinterest ein Netzwerk mit Potenzial und Zukunft ist – nicht nur in den USA.
Für heimische Publisher ist Pinterest also ein Wachstumsmarkt – ganz gleich, ob die eigene Zielgruppe vornehmlich aus Frauen oder Männern besteht. Wer Inhalte anbietet, die zum Beispiel mit hochwertigen Produktbildern beworben werden, muss Pinterest 2015 auf der digitalen Agenda haben.
Fazit
Pinterest reiht sich in die Riege der aus Publisher-Sicht interessanten sozialen Netzwerke ein. Für die meisten Zielgruppen und Themen zusätzlich interessant sind daneben Facebook, Twitter, Instagram und LinkedIn. In einer smarten Social-Marketing-Strategie sollten diese Netzwerke enthalten sein, wenn auch mit unterschiedlichen Gewichtungen – denn die größte Reichweite wird es in den meisten Fällen auf Facebook geben. Damit eine solche Strategie perfekt funktioniert, bedarf es intelligenter technischer Lösungen. Die Administration von fünf sozialen Netzwerken per Hand kann schnell zu einer zeitraubenden Angelegenheit werden – es sei denn, man hat das richtige Werkzeug!