LinkedIn ist wohl der beste Ort, um mit anderen Fachleuten in Kontakt zu treten. Wenn du im B2B-Bereich tätig bist, ist es mit Sicherheit der beste Ort, um mit Käufer:innen ins Gespräch zu kommen.
In diesem Artikel gebe ich dir eine vollständige Übersicht darüber, wie lang ein LinkedIn-Post sein sollte, welche Faktoren die Länge beeinflussen sollten und wie du innerhalb dieser Parameter die Wirksamkeit deines Posts maximierst.
DIE WISSENSCHAFT HINTER DER LÄNGE VON LINKEDIN-POSTS
Unter allen Arten von Text nimmt längerer Content für Social-Media-Plattformen wie LinkedIn wieder an Beliebtheit zu. (Allgemeine Trends auf anderen Videoplattformen deuten allerdings darauf hin, dass das nicht überall gilt.)
Der kometenhafte Aufstieg von Kurzform-Content wie TikTok, YouTube Shorts und Instagram Reels hat unsere Aufmerksamkeitsspanne zweifellos verschoben. Der Standard kürzerer Posts (und kürzerer Texte) gilt weitgehend auch für textbasierte Plattformen wie X und Facebook. Facebook-Posts performen am besten mit 40–80 Zeichen. Beiträge auf X funktionieren gut im Bereich von 240–259 Zeichen.
Bei LinkedIn ist die „perfekte“ Post-Länge jedoch etwas … nuancierter.
80% der B2B-Social-Media-Leads stammen von LinkedIn. Es ist die globale Networking-Plattform für Fach- und Führungskräfte sowie Unternehmer:innen, insbesondere im Marketing und kann ein echtes Füllhorn für Reichweite, Engagement und Personal Branding sein. Menschen, die anderen auf LinkedIn aktiv folgen, sind genau die, die sich für tiefere Artikel und längere Beiträge interessieren.
Deshalb musst du dich auf LinkedIn weniger stark auf kurze, aufmerksamkeitsheischende Headlines verlassen als auf anderen Netzwerken. Dein Publikum möchte sich mit Inhalten auseinandersetzen, die Substanz und echten Mehrwert bieten.
WAS IST DIE IDEALE LÄNGE FÜR EINEN LINKEDIN-POST?
Laut Studien sind erfolgreiche Beiträge in der Regel entweder kurz oder lang. Etwas dazwischen funktioniert selten.
Für maximale Lesbarkeit und Interaktion liegen erfolgreiche LinkedIn-Beiträge meist im Bereich von 1.300 bis 2.000 Zeichen. Kürzere Posts (zwischen 150 und 300 Zeichen) können ebenfalls sehr gut performen.
Trotzdem solltest du mit verschiedenen Längen experimentieren und herausfinden, was für deine Zielgruppe am besten funktioniert. Auch das Thema deines Beitrags spielt eine Rolle: Technische Inhalte erfordern oft längere Posts, während sich leichtere Themen besser für kürzere Texte eignen.
ARTEN VON LINKEDIN-POSTS UND IHRE IDEALE LÄNGE
Wenn LinkedIn ein Teil deiner Branding-Strategie ist, wirst du realistisch betrachtet mehr als nur eine Beitragsart benötigen. Dein Publikum wird schnell müde, wenn es immer wieder denselben Post-Typ zu lesen bekommt. Der LinkedIn-Algorithmus basiert auf Verweildauer, relevanten Kommentaren und der Aktivität der Ersteller:innen. Das bedeutet: Die Sichtbarkeit eines Beitrags steigt oder sinkt je nachdem, wie Menschen damit interagieren.
Du kannst 100.000 Follower haben und ein Beitrag erhält nur 100 Likes. Oder du veröffentlichst einen Post, der viral geht, obwohl du nur ein paar Tausend Follower hast.
LinkedIn Feed Posts
Feed-Posts können kurz oder ausführlich und erzählerisch sein.
Kurze Beiträge bestehen in der Regel aus ein bis drei Sätzen. Längere Posts umfassen meist 200 bis 400 Wörter und bieten einen tieferen Einblick in ein Thema. Das obige Beispiel zeigt nicht nur, wie ein perfekter längerer Beitrag aussehen kann, sondern auch, wie der Autor mit diesem Format fast 200.000 US-Dollar für sein Copywriting-Business generiert hat.
LinkedIn Carousel Posts
Carousel-Posts sollten kurz und prägnant sein. Ihr Hauptzweck ist es, die Leser:innen zum darunterliegenden Carousel zu führen. Diese Slides erzählen die eigentliche Geschichte.
Ziel sind 100 Zeichen oder weniger, gerade genug, um deinem Publikum einen Vorgeschmack auf den Inhalt oder Artikel zu geben, den du teilst.
LinkedIn ARTIKEL
Artikel sind wie klassische Blogbeiträge. Sie ermöglichen es dir, deine Expertise und Meinung ausführlich zu teilen.
Der einzige Unterschied besteht darin, dass sie über LinkedIns eigene Publishing-Plattform veröffentlicht werden und direkt mit deinem Profil verknüpft sind. In dieser Hinsicht ähneln sie Medium-Artikeln.
Gut geschriebene und einzigartige Artikel können in Suchergebnissen auftauchen, von KI-Plattformen genutzt und zitiert werden und erhalten häufig Backlinks. Das macht sie ideal für Branding, auf und außerhalb der Plattform.
Die ideale Länge liegt zwischen 1.900 und 2.200 Wörtern, wobei Qualität hier wichtiger ist als Quantität.
ALLGEMEINE BEST PRACTICES FÜR DIE LÄNGE VON LINKEDIN-POSTS
ACHTE AUF DEN „MEHR ANZEIGEN...“ ABSCHNITT.
Auf Mobile, Desktop und Tablet muss der erste Teil deines Beitrags so prägnant sein, dass Leser*innen nicht unbedingt auf „Mehr anzeigen...“ klicken müssen.
Das ist dein Abschnitt, der Aufmerksamkeit wecken soll. Du hast dafür rund 200 Zeichen und diese sind das wichtigste „Stück Fläche“ deines Posts.
Der LinkedIn-Algorithmus registriert, wenn Nutzer:innen interessiert genug sind, um zu klicken. Dieses Engagement hilft dabei, dass deine Beiträge mehr Menschen angezeigt werden.
Das ist besonders wichtig für Carousel-Posts (oder Beiträge mit Bildern darunter), da diese noch schneller abgeschnitten werden.
IMMER QUALITÄT STATT QUANTITÄT!
Bei LinkedIn-Beiträgen zählt Qualität mehr als Quantität. Auch wenn du schnell schreiben kannst, sollte der Fokus immer auf dem Mehrwert für die Leser*innen liegen.
Du kannst den längsten und detailliertesten Beitrag überhaupt schreiben, wenn er keinen echten Nutzen oder spannende Einblicke bietet, wird niemand damit interagieren.
Genauso kann ein langer Post viele Informationen enthalten, die dein Publikum gar nicht interessieren oder ein kurzer Post zu wenig Kontext liefern.
Statt dich nur auf die Länge zu konzentrieren, solltest du darauf achten, welche konkreten, relevanten Informationen du für dein Publikum bereitstellen kannst.
Vorsicht: Auf einer Plattform, die 2025 mit KI-generierten Inhalten überflutet wird, ähneln sich viele LinkedIn-Beiträge stark. Da mittlerweile fast jede:r als Influencer:in auftritt, ist es sehr ratsam, KI-generierte Inhalte stark zu überarbeiten und zu personalisieren.
VERSCHIEDENE LÄNGEN FUNKTIONIEREN FÜR VERSCHIEDENE BEITRAGSARTEN.
Informative oder motivierende Inhalte (z. B. persönliche Geschichten) dürfen länger sein, da sie mehr Kontext benötigen.
Beiträge, die gezielte Fragen an dein Publikum stellen (z. B. Umfragen), sollten kurz und direkt sein.
Bei Promotions kannst du mit verschiedenen Längen experimentieren, je nachdem, welche Art von Inhalt du bewirbst.
TESTE UND MISSE DIE LÄNGE DEINER BEITRÄGE.
Das Ziel auf LinkedIn ist es, Inhalte zu veröffentlichen, die bei deinem Publikum Anklang finden und zum Teilen anregen.
Auch wenn LinkedIn sich für B2B-Leadgenerierung eignet, solltest du deine Posts nicht übermäßig mit kommerziellen Inhalten überladen.
Es braucht eine gute Mischung aus langen, kurzen und einigen mittellangen Beiträgen.
Die einzige Möglichkeit herauszufinden, welche Länge für deine Zielgruppe und Beitragsart am besten funktioniert, ist: ausprobieren.
Achte dabei auf Engagement-Metriken: Impressionen, Likes, Kommentare, Shares und nutze diese Daten, um künftige Beiträge gezielt zu optimieren.
WEITERE WICHTIGE KRITERIEN FÜR LINKEDIN-POSTS
Du kannst dich nicht nur auf die Länge eines Beitrags konzentrieren. Vielleicht hast du diese bereits gut im Griff, verfehlst aber andere entscheidende Kriterien.
Hier sind weitere Faktoren, die du bei der Bewertung deiner LinkedIn-Posts berücksichtigen solltest:
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Inhaltsstruktur
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Videodimensionen
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Visuelle Gestaltung
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Relevanz und Qualität des Inhalts
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Engagement
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Veröffentlichungsfrequenz
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Veröffentlichungszeitpunkt
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Kommentare zu Beiträgen anderer
Du solltest außerdem nicht nur auf die Menge, sondern auf die Art des Engagements achten, die du pro Post erzielst.
Natürlich werden weniger Menschen deine ausführlichen Case Studies und Business-Einblicke lesen. Aber die, die sich dafür interessieren, sind sehr wahrscheinlich genau die, die mit dir Geschäfte machen möchten.
Nutze die Reichweite deiner Mitarbeitenden!
Persönliche Accounts erzielen mehr als 500 % mehr Reichweite als organische Seitenbeiträge. Auch wenn du weiterhin über deine Unternehmensseite veröffentlichen solltest, priorisiert LinkedIn heute persönliche Profile. Wenn du Inhalte erstellst, die deine Mitarbeitenden gern teilen, profitierst du direkt von deren Reichweite.
Der durchschnittliche LinkedIn-Nutzer hat rund 500 Follower. Wenn ein paar Dutzend deiner Mitarbeitenden Inhalte teilen oder eigene Beiträge veröffentlichen, die auf deine Seite verweisen, vervielfacht sich deine Sichtbarkeit enorm.
Mit Facelift Amplify kannst du Inhalte vorab erstellen und kuratieren, die zu den Interessen deiner Mitarbeitenden passen. So stellst du ihnen Content zur Verfügung, den sie mit minimaler Anpassung (oder bei Bedarf stärkerer Bearbeitung) posten können. Amplify unterstützt dein Unternehmen dabei, die Reichweite seiner Mitarbeitenden kanalübergreifend zu aktivieren, ein zentraler Bestandteil von Social Media Orchestration.
Fazit
Bei LinkedIn-Beiträgen ist das Wichtigste, Inhalte zu schaffen, die bei deinem Publikum Anklang finden und zur Interaktion anregen.
Der Schlüssel liegt darin, mit unterschiedlichen Beitragslängen und -arten zu experimentieren, sowie weitere Faktoren wie Inhaltsstruktur, visuelle Gestaltung, Relevanz und Engagement einzubeziehen.
Nimm dir ausreichend Zeit, um deine LinkedIn-Strategie sorgfältig zu entwickeln und kontinuierlich zu verfeinern. Wenn du in einem Jahr zurückblickst, wirst du den Unterschied deutlich sehen.