Beim Buzzword-Bingo für aktuelle Trends steht "Employer Branding" ganz sicher weit oben auf der Liste – aber ist diese Strategie zu Recht ein Begriff in aller Munde?
Wir sagen: Ja, absolut!
Denn unter dem Aspekt des Fachkräftemangels kann Employer Branding als ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen fungieren. Sofern es richtig umgesetzt wird! Wie das funktioniert und was sonst noch berücksichtigt werden sollte, erfährst Du in diesem Artikel!
Kurz und knapp: Was versteht man unter Employer Branding?
Das ist (eigentlich) gar nicht so schwer zu erklären.
Setzt Du Employer Branding stringent und erfolgreich um, dann erhält Dein Unternehmen ein Gesicht. Es erhält eine Persönlichkeit. Nach außen wird klar sichtbar, was Dein Unternehmen ausmacht, welche Werte es vertritt, welche Kultur dort gelebt wird und wodurch es sich von anderen Unternehmen unterscheidet. Und natürlich: Warum es der absolut beste Arbeitsplatz ist, wenn Du gerade auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bist, beziehungsweise weshalb Du als Arbeitnehmer:in gar keinen Grund haben solltest, Dich anderweitig umzuschauen.
Employer Branding nach innen und außen
In einer Welt, in der Talente und Fachkräfte zunehmend zu einer knappen Ressource werden, hat Employer Branding enorm an Bedeutung gewonnen. Dabei geht es nicht mehr nur darum, Bewerber:innen anzulocken und für sich zu gewinnen, sondern vermehrt auch darum, die bestehenden Mitarbeiter:innen langfristig zu binden und zu motivieren. Employer Branding funktioniert also nach innen, zur Mitarbeiter:innenbindung und nach außen, um den Recruiting-Prozess erfolgreicher zu gestalten.
Eine starke, attraktive Arbeitgebermarke hilft dabei, die besten Talente an Land zu ziehen, Top-Mitarbeiter:innen zu halten und damit Recruiting-Kosten zu reduzieren und die gesamte Mitarbeiter:innenzufriedenheit zu steigern.
Win-Win-Win quasi – und eine strategische Investition in die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und den Unternehmenserfolg.
Ein weiteres Plus: Wenn Du strategisch an die Mitarbeitergewinnung herangehst, dann ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass Du nicht nur mehr Bewerbungen, sondern vor allem mehr Bewerbungen der passenden Kandidat:innen erhältst. Ganz einfach, weil Dein Employer Branding vorab dafür sorgt, dass sich die richtigen Menschen angesprochen fühlen: Weil sie die gleichen Werte wie das Unternehmen vertreten, weil sie von der Unternehmenskultur angesprochen werden, weil sie dazu beitragen möchten, die Vision voranzutreiben oder weil sie positive Stimmen bestehender Mitarbeiter:innen gehört haben. Es ist viel klarer ersichtlich, ob Kandidat:innen ein passendes Match sind oder nicht – und das gilt für beide Seiten und zahlt sich langfristig aus!
Die wichtigsten Schritte zur Entwicklung einer Employer Branding Strategie
So weit, so gut.
Nur, wie schafft man ein so erfolgreiches Employer Branding, dass oben genannte positive Effekte auch tatsächlich eintreten?
Schritt 1: Die Definition der Employer Value Proposition
Die "Employer Value Proposition" (EVP) ist der (Mehr-)Wert, den das Unternehmen als Arbeitgeber den Mitarbeiter:innen bietet – um sie zu gewinnen und zu halten. Die EVP beantwortet die Frage, warum Talente für das Unternehmen arbeiten sollten. Und umfasst Gehalt, Zusatzleistungen, Unternehmenskultur, Karriereentwicklung, Work-Life-Balance und ethische Werte. Dieser Mehrwert bildet die Grundlage für die Employer Branding Strategie und sollte in jeglicher Kommunikation für Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen miteinfließen.
Folgende Fragen können bei der Entwicklung der EVP helfen:
- Was macht das Unternehmen aus und wofür steht es?
- Was sind Vision und Mission des Unternehmens?
- Wodurch hebt sich das Unternehmen als Arbeitgeber hervor?
- Was sind Gründe, um sich für das Unternehmen als Arbeitgeber zu entscheiden?
- Was bietet das Unternehmen bestehenden Mitarbeiter:innen?
- Wie lassen sich diese Punkte vom Wettbewerb abgrenzen?
Schritt 2: Die Definition der Kommunikationskanäle
Die Arbeit aus Schritt 1 lohnt sich dann, wenn sie im Anschluss auch ihren Weg „nach draußen“ findet. Das bedeutet sowohl für interne Kommunikation als auch für die externe. Hierfür braucht es detaillierte Kenntnisse über die
eigene Zielgruppe (in dem Fall potenzielle sowie bestehende Mitarbeiter:innen).
Die verschiedenen Kontaktpunkte müssen definiert und passende Inhalte erstellt werden. In der Regel dreht es sich hier um: Die eigene Webseite, das Intranet, Social Media, Newsletter,
passende Markenbotschafter (Corporate Influencer), Events und Karrieremessen.
Wenn der Kern der Unternehmensmarke steht und die Kommunikationskanäle festgelegt wurden, geht es im nächsten um die Entwicklung der konkreten Inhalte, die nach außen und innen getragen werden sollen.
Hierfür wird Employer Branding Material benötigt, das auf Messen oder Events ausgelegt und verteilt werden kann, es braucht Artikel für Fachzeitschriften, Beiträge für Social Media und Inhalte für Newsletter und die Webseite. Besonders geeignet sind hierfür die (grafische) Darstellung der Unternehmenswerte und Vision, eine Übersicht über die Benefits, die man als Mitarbeiter:in erhält und Einblicke in die tatsächliche Unternehmenskultur.
Die eigenen Mitarbeiter:innen als „Testimonials“: Der beste Social Proof für all diese Themen liefern echte Mitarbeiter:innen Stimmen in Form von kurzen Interviews in Video- oder Schriftform. Ob für Zeitschriften, auf Social Media oder als Beitrag auf der eigenen Webseite: Nichts wirkt ehrlicher und authentischer. Mitarbeiter:innen können von ihrem Arbeitsalltag erzählen, aus ihrer Perspektive berichten, warum sie gerne im Unternehmen arbeiten, wie ihr Karriereweg bisher aussah oder welche sozialen Events und sonstigen Benefits sie besonders schätzen.
Schritt 4: Die richtigen Mitarbeiter:innen finden und halten
In diesem Schritt geht es darum, dass sich die vorherige Arbeit langsam, aber sicher auszahlt! Die Employer Branding Maßnahmen verschmelzen mit der Recruiting-Strategie und sind häufig der erste Kontaktpunkt, den potenzielle Mitarbeiter:innen mit dem Unternehmen haben – sie finden spannende und gehaltvolle Inhalte über die verschiedenen Kommunikationskanäle, fühlen sich von der Unternehmensvision angesprochen und vertreten ähnliche Werte. Das garantiert schon einmal eines: Die Wahrscheinlichkeit, passende neue Mitarbeiter:innen zu gewinnen, die sich langfristig mit Deinem Unternehmen identifizieren können, ist deutlich höher.
Wichtig für bestehende Mitarbeiter:innen: Die Werte und Versprechen, von denen überall gesprochen wird, sollten auch wirklich gelebt werden! Binde die Mitarbeiter:innen ein, begeistere sie weiterhin für ihre Arbeit und biete ihnen die Möglichkeit, ihren Teil für das
Employer Branding als Corporate Influencer beizutragen, um so andere Menschen für das Unternehmen zu begeistern.
5 Maßnahmen, wie Du die Employer Branding Strategie im Unternehmen verankerst
1. Lebe die Unternehmenswerte vor:
Deine Unternehmenswerte sind wie der Herzschlag Deines Unternehmens. Wenn sie festgelegt wurden, dann müssen sie aktiv gelebt und sichtbar gemacht werden. Es reicht nicht aus, sie nur auf einem Poster an die Wand zu hängen. Du musst diese Werte aktiv leben und in allem, was Du tust, umsetzen. Deine Mitarbeiter:innen sollten sie nicht nur kennen, sondern auch spüren können. Erleben sie sie in ihrem Arbeitsalltag, schafft das eine starke Bindung!
Tipps hierfür sind:
- Klare Formulierung: Kurz, prägnant und leicht verständlich.
- Regelmäßige Kommunikation: Teile die Werte kontinuierlich und offen in Meetings, Schulungen und bei Events.
- Führungskräfte als Vorbild: Die Managementebene muss die Werte vorleben, damit sich Mitarbeiter:innen daran orientieren können.
- Belohnung und Anerkennung: Implementiere Systeme, die Mitarbeiter:innen für das Leben und Umsetzen der Werte belohnen.
- Corporate Social Responsibility: Das Unternehmen sollte sich in sozialen und ökologischen Initiativen, die mit den Werten in Einklang stehen, engagieren.
2. Beziehe alle Ebenen mit ein
Employer Branding ist keine Aufgabe, die nur in der HR-Abteilung erledigt wird. Jeder im Unternehmen spielt eine Rolle dabei, die Arbeitgebermarke zu stärken. Führungskräfte sollten als Vorbilder agieren und die Werte aktiv vorleben. Mitarbeiter:innen auf allen Ebenen sollten die Möglichkeit haben, Ideen und Feedback einzubringen. Nutze Befragungen, um allen Ebenen die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen und rückzumelden, ob die Werte noch aktuell und relevant sind.
3. Schaffe eine positive Arbeitsumgebung
Eine tolle Arbeitgebermarke beginnt damit, eine tolle Arbeitsumgebung zu schaffen. Sorge dafür, dass Deine Mitarbeiter:innen sich wohl und geschätzt fühlen. Das bedeutet nicht nur einen schicken Bürokomplex, sondern eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung.
Auch der „Obstkorb“ als großartiger Benefit ist heutzutage kein ausschlaggebendes Argument mehr, sondern eine Selbstverständlichkeit. Was also bietet das Unternehmen darüber hinaus, um Mitarbeiter:innen den Arbeitsalltag zu erleichtern? Hierunter fallen beispielsweise Home-Office-Möglichkeiten, flexible Arbeitszeiten, flache Hierarchien und Gestaltungsspielräume. Auch Teambuilding-Events fallen darunter und sorgen für mehr Verbundenheit untereinander und mit dem Unternehmen.
4. Biete Entwicklungsmöglichkeiten
Mitarbeiter:innen wollen sich weiterentwickeln. Biete ihnen die Möglichkeit dazu! Das kann durch Schulungen, Weiterbildungen oder Mentoring-Programme geschehen. Zeige, dass Du an ihrer langfristigen Karriere interessiert bist. Manche Unternehmen bezahlen ihren Mitarbeiter:innen jegliche Bücher, die der Weiterbildung dienen oder bieten interdisziplinäre Arbeitsgruppen an, um den Mitarbeiter:innen neue Fachbereiche näher zu bringen und ihnen so neue Herausforderungen zu bieten.
5. Vielfalt und Inklusion
Fördere eine vielfältige und inklusive Arbeitsumgebung, die Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Hintergrund willkommen heißt. Bewerber:innen mit verschiedenen Hintergründen und Erfahrungen suchen oft nach Arbeitgebern, die ihre Diversität wertschätzen und fördern die Innovationskraft des Unternehmens, dank vielfältiger Perspektiven. Zudem zeigt das Unternehmen, dass es ethisch und sozial verantwortungsbewusst arbeitet und eine offene Kultur ohne Ausgrenzung pflegt.
Fazit Employer Branding Strategie
Zu guter Letzt lässt sich betonen (und das ist nichts Neues, aber dennoch nicht zu unterschätzen), dass Employer Branding kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess ist. Du musst dranbleiben, flexibel sein und immer wieder überprüfen, ob Deine Maßnahmen funktionieren. Das Ergebnis zahlt sich aus und ist der wertvolle Grundstein einer Arbeitgebermarke, die die richtigen (!) Talente magisch anzieht und die eigenen Mitarbeiter:innen tagtäglich aufs Neue begeistert.
Gerade wenn Social Media ein wichtiger Bestandteil Deiner Employer Branding Strategie ist, und wo ist das heute bitte nicht der Fall? Macht es Sinn tiefer in die dahinterliegenden Prozesse zu schauen. Wie kannst Du Effizienz gewinnen im Veröffentlichen von Postings, beantworten von Nachrichten und dem Reporting? Gerade im Bereich Employer Branding, wo die Aufgabe häufig zwischen Marketing und HR geteilt wird, kann der Einsatz von Social Media Management Tools wie Facelift sinnvoll sein. Du bist neugierig und möchtest herausfinden, wie Facelift Dich unterstützen kann? Dann frage doch
unverbindlich eine Demo an.